Curaçao
Interview vom
12.11.2020
Martina und Daniel, beide aus der Schweiz, sind mit einem Katamaran, Lagoon 400S2 mit dem schönen Namen „Vairea“ (polynesisch = glückliches Wasser) unterwegs. Sie sind noch bis zum 18. November in Curacao, einer der ABC Inseln und liegen in der großen Lagune von Spanish Waters vor Anker.
Erzählt uns ein bisschen was über euch
Wir sind ein Patchworkpaar mit insgesamt 4 erwachsenen Kindern und einem Enkel. Wir haben beide jahrelang gut bürgerlich gelebt und viel gearbeitet. Soll es das gewesen sein, haben wir uns damals immer häufiger gefragt und uns dann in der Mitte des Lebens entschieden, mehr Zeit mit uns, mit dem Reisen, Tauchen, dem Entdecken neuer Ziele und Kulturen zu verbringen. Die Findung nach dem „wie“ dauerte aber fast 6 Jahre. Auswandern im klassischen Sinn fiel durch, auch Arbeiten im Ausland kam nicht in Frage. Irgendwann fiel die Wahl auf die Fortbewegung mit einem Segelschiff. Mit der Unterschrift unter den Kaufvertrag, setzten wir 2013 den ersten Meilenstein im neuen Leben. Wir sagen immer: „Wir sind nicht ausgestiegen, sondern umgestiegen“.

Wie läuft hier die Einreise während Corona ab?
Welche Regeln gibt es zu beachten?
Die entscheidende Frage ist, woher du kommst, respektive wo Du die letzten 14 Tage warst. Curacao führt eine Länderliste, die ständige aktualisiert wird. Wir kamen aus Aruba, welches als Low Risk eingestuft wird.
Gab es Probleme bei der Einreise? Nein
Welche Besonderheiten gibt es beim Einklarieren wg. Corona?
Wir mussten vorgängig (48 Stunden) ein „passenger location form“ ausfüllen mit diversen Gesundheitsfragen. Dieses Form wurde von der Immigration geprüft und einbehalten.
Muss man in Quarantäne und wie lang? Nein
Ist ein Test nötig? Wann und wo sollte man sich testen + Kosten? Nein
GANZ WICHTIG: alle Angaben hier beziehen sich auf unseren Ausgangsort Aruba, wo wir nach der Rückreise aus Europa mehr als 14 Tage lagen.
Welche als Länder mit geringem Risiko und welche als Länder mit mittlerem Risiko gelten, welche Maßnahmen zu treffen sind und weitere wichtige Info, findest du hier: CURACAO.COM

Wie ist die aktuelle Lage vor Ort?
Aktuell und zukünftige Prognose?
Es ist ruhig. Die Zahlen sind auf tiefem Niveau.
Wie sind die Menschen drauf?
Freundlich und sehr relaxt.
Was darf man & was darf man nicht?
Abstand halten, Hände waschen und desinfizieren. Maske nur in Büros der Behörden, keine allgemeine Maskenpflicht in sonstigen Räumen wie Lebensmittelgeschäfte, Restaurants, Bars, Shops usw.
Was hat offen und was geschlossen (z.B. Bars, etc)?
Alles hat geöffnet.
Sicherheitslage? Ist es gefährlich(er) geworden?
Wir sind zum ersten Mal auf Curacao, daher können wir keine Vergleiche anstellen. Aber wir fühlen uns hier sehr sicher und wohl.
Wie ist die generelle Versorgung (Lebensmittel, Medizin, etc.)
Sehr gut.
Wichtige & interessante Insidertipps?
Wenn man in Spanish Waters liegt, empfiehlt sich ein Mietwagen. Alternativ kann man 2x die Woche einen Shopping Bus nutzen. Wöchentlich wird hier eine Sailors Night organisiert!
Wie geht es euch persönlich? Wie verbringt ihr die Zeit?
Uns geht’s wunderbar. Wir pflegen und genießen unser „normales“ Seglerleben. Wir haben das Glück, uns gut ernähren und frei bewegen zu können. Corona ist so gut wie nicht spürbar hier (galt übrigens auch auf Aruba)

Wie habt ihr euch vorab informiert?
Apps, Links oder Kontakte?
Wir konsultierten dafür unter anderem Noonsite, sowie die offizielle Seite von Curacao, www.curacao.com. Lasen im Curacao Cronicle und haben persönliche Kontakte zu einem Freund, der auf der Insel wohnt. Speziell zu erwähnen ist Victor Langerwerf vom Ocean Cruising Club, der die Segler mit aktuellen Informationen versorgt.
Wie sind eure weiteren Pläne?
Am 18. November segeln wir nach Klein-Curacao und dann geht’s weiter nach Bonaire. Aktuell planen wir nur Schritt für Schritt. Große Pläne schmieden macht für uns wenig Sinn. Wir kennen von Grenada bis zu den US Virgins fast jeden Stein und möchten sehr gerne noch Kuba, die Bahamas und evtl. Jamaica besuchen, bevor wir die Hurrican Saison an der Ostküste der USA verbringen. Aber eben, das sind Wünsche…..
Euer Schlusswort
Verliert nie den Spaß und die Freude an diesem Leben, auch wenn es Rückschläge, oder wie jetzt, Einschränkungen gibt. Wir haben bisher noch immer eine Lösung gefunden. Zudem stellen wir fest, dass der Druck durch die Medien hier viel geringer ist als in Europa. Nicht dass Corona komplett vergessen ist, aber man kann sich um ein Vielfaches davon distanzieren, da einfach nicht allgegenwärtig.
Wir sagen Danke!
Wir finden es so toll, wie schnell ihr bei diesem Projekt dabei wart. Genau diesen Zusammenhalt finden wir unter Seglern so besonders und sind stolz darauf, dazu zu gehören. Danke euch von Herzen!
Die beiden schreiben übrigens einen super Blog mit vielen tollen Beiträgen rund um ihre Langfahrt. Außerdem sind sie auf Facebook zu finden. Schaut gerne mal vorbei.